Die Private
Rentenversicherung erlebt gerade ihr Comeback. Nicht zuletzt liegt das daran,
dass die Rente vom Staat einfach nicht mehr zum Leben reicht. Die Altersarmut
ist so hoch wie nie, immer mehr ältere Menschen können kaum noch ihre Miete
bezahlen. Ein Ende dieser Misere ist nicht in Sicht, da es immer mehr Menschen
gibt und diese immer älter werden. Die staatliche Rente muss also unter
deutlich mehr Menschen aufgeteilt werden, als dies noch vor einigen Jahren der
Fall war. Auch das Rentenalter wird immer weiter nach hinten geschoben, so dass
man länger arbeiten muss, um eine sehr niedrige Rente zu erhalten. Diese
Aussichten sind wohl kaum erbauend.
Eine
ausreichende private Altersvorsorge in Form einer eigenen privaten
Rentenversicherung ist daher wichtiger denn je. Hier gibt es allerdings große
Unterschiede, die es zu beachten gilt, damit sich die Anlage auch lohnt.
Was bedeutet eine private
Rentenversicherung?
Sie ist
vergleichbar mit einer Lebensversicherung, wobei die Lebensversicherung darauf
abzielt, die Hinterbliebenen finanziell zu unterstützen. Bei der privaten
Rentenversicherung geht es hauptsächlich darum, den Ruhestand zu finanzieren
und den gewohnten Lebensstandard möglichst beizubehalten. Der Versicherungsnehmer
hat hierbei einen recht großen Gestaltungsspielraum. So ist es zum Beispiel
möglich, bei Rentenbeginn eine größere Einmalzahlung zu erhalten oder die
Versicherungssumme in monatlichen Auszahlungen zu beanspruchen. Der
Rentenbeginn kann dabei individuell vereinbart werden.
Die verschiedenen Varianten der privaten
Rentenversicherung
Neben den
genannten Auszahlungsmodalitäten gibt es noch viele andere Punkte, die der
Versicherungsnehmer festlegen kann. Auch bei den Einzahlungen hat der Versicherungsnehmer
oft freie Hand. Er kann zum Beispiel entscheiden, ob er die Einzahlungen in
gleichbleibenden monatlichen Beträgen leisten möchte oder einzelne größere
Beträge einbringt.
Die private
Rentenversicherung unterscheidet vor allem zwischen einer Rente, die mit dem
Tod des Versicherungsnehmers endet und einer Rente, die über einen vereinbarten
Rentengarantiezeitraum geleistet wird. Letztere dient vor allem dem Schutz der
Hinterbliebenen, da die Rente über den Tod hinaus gezahlt wird.
Ferner ist es
möglich, eine staatlich geförderte Rentenversicherung abzuschließen. Bekannt
sind die Riester- und die Rürup-Rente, bei denen der Staat einen Anteil der
Beitragsprämien übernimmt. Diese staatlichen Zuschüsse haben gleich mehrere
Vorteile: Zum einen sind die Zuzahlungen des Staates eine finanzielle
Unterstützung bei der Leistung der monatlichen Versicherungsbeiträge. Zum
anderen erhält der Versicherungsnehmer hier noch erhebliche Steuervorteile.
Außerdem ist dieser Vorsorgeaufwand sicher vor einer Pfändung, wenn der
Versicherungsnehmer gezwungen ist, Insolvenz anzumelden.
Fondsgebundene Rentenversicherung
Eine besondere
Form stellt die fondsgebundene Rente dar. Dabei werden die vom Versicherungsnehmer
monatlich eingezahlten Beiträge von dem Versicherer in Investmentfonds
investiert. Bei positiver Entwicklung kann die spätere Rentenauszahlung auf
diese Weise enorm gesteigert werden, allerdings besteht hier natürlich ein
hohes Risiko. Schließlich kann sich die Investition auch negativ entwickeln. In
der Regel erteilen die Versicherer Garantien für die eingezahlten Summen, damit
der Versicherungsnehmer keinen Verlust macht, wenn er schon keinen Gewinn
erzielt. Wer meint, selbst ein gutes Händchen für die richtigen Fonds zu haben,
kann die Zusammenstellung des Portfolios selbst übernehmen. Anderenfalls
übernimmt dies die Versicherungsgesellschaft.
Mittlerweile
werden auch viele Rentenversicherungen angeboten, bei denen die Beiträge in
Aktien angelegt werden. Das Risiko ist dadurch deutlich höher als bei Fonds;
die Rendite kann dies allerdings auch sein.
Gerade in Zeiten
von Niedrigzinsen erscheinen die fonds- oder aktiengebundenen Renten besonders
rentabel.
Die Vorteile einer privaten Rentenversicherung
im Überblick
– Aufbesserung
der staatlichen Rente:
Gerade im
Hinblick auf die sinkenden Altersrenten, die der Staat leistet, ist es
erforderlich, privat vorzusorgen. Die private Altersvorsorge schützt so den
Lebensunterhalt nach Renteneintritt.
– Sicherheit:
Entgegen der
staatlichen Rente ist die private Rente sicher, da diese nicht jährlich
angepasst werden muss. Zwar unterliegen die privaten Versicherer genauso den
Zinsschwankungen, allerdings werden zumindest die eingebrachten Leistungen
garantiert.
– Individuell
und flexibel:
Bei dem
Abschluss einer privaten Rentenversicherung stehen dem Versicherungsnehmer
diverse Möglichkeiten zu, den Vertrag individuell zu gestalten und so an die
eigenen Lebensumstände anzupassen.
– Keine
Gesundheitsprüfung:
Ein weiterer
großer Vorteil – vor allem gegenüber von Risikolebensversicherungen – stellt die
Tatsache dar, dass bei Abschluss einer Police keine Gesundheitsprüfung erfolgt.
Während die Lebensversicherung darauf abzielt, möglichst gesunde Menschen zu
versichern, die keinem größeren Gesundheitsrisiko ausgesetzt sind, spielt dies
für die privaten Rentenversicherer keine Rolle.
– Steigerung der
Rente möglich bei fonds- oder aktiengebundenen Rentenversicherungen:
Diese Formen der
Rentenversicherung stellen zwar ein gewisses Risiko dar, allerdings sind
positive Entwicklungen der Fonds oder Aktien möglich, die die
Auszahlungsbeträge deutlich erhöhen können.
– Kostenvorteil:
Bei staatlich
geförderten Versicherungen leistet der Staat einen Teil des monatlichen
Versicherungsbeitrags. Zudem ergibt sich hier ein bedeutsamer Steuervorteil
sowie ein Pfändungsschutz im Falle der Insolvenz.
– Steuervorteil:
Steuervorteile
ergeben sich nicht nur bei der Riester- oder der Rürup-Rente, sondern auch bei
allen anderen Formen der privaten Rentenversicherungen.
Nachteil
Doch trotz aller
Vorteile kann es auch bei der privaten Rentenversicherung passieren, dass die
Rente am Ende niedriger ausfällt als ursprünglich gedacht. Die Versicherungsunternehmen
haben die Möglichkeit, den Rentenfaktor zu senken und auch das Zinsniveau
spielt wie bereits erwähnt eine große Rolle. Üblicherweise werden die
eingezahlten Versicherungsbeiträge verzinst, sodass bei Rentenbeginn ein
Überschuss besteht. Der Versicherungsnehmer geht mit einem Plus in den
wohlverdienten Ruhestand. Befinden sich die Zinsen allerdings auf Niedrigniveau
erhält der Kunde später nur das, was er tatsächlich eingezahlt hat. Die
Versicherer erteilen in der Regel eine Garantie für eben diese Beträge.
Lediglich die Rendite fällt in diesem Fall niedriger aus als gedacht.
Dennoch ist die
private Altersvorsorge heute nicht mehr wegzudenken, wenn es darum geht, seinen
Lebensstandard im Alter aufrecht zu erhalten. Die private Altersversorgung
schließt die gesetzliche Rentenlücke.
Vor dem
Abschluss einer etwaigen Versicherung lohnt es sich allerdings, die Anbieter
gut miteinander zu vergleichen. Es gibt verschiedene Vergleichsportale, die
hierfür genutzt werden können. Nach Eingabe der wichtigsten Angaben wird ein
entsprechendes Angebot vorbereitet. Einige Pflichtangaben sind beispielsweise
das Alter des Versicherungsnehmers, der ausgeübte Beruf, die Höhe des
monatlichen Beitrags, die Vertragslaufzeit sowie die gewünschten Auszahlungsmodalitäten.
Die persönlichen Lebensumstände werden somit berücksichtigt, was bedeutet, dass
die Policen von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausfallen. Dies gilt ebenfalls
für die anfallenden Kosten und Gebühren, die die Versicherungsnehmer zu tragen
haben.
Es lässt sich
also festhalten, dass die private Vorsorge mittlerweile unverzichtbar geworden
ist. Ein gründlicher Vergleich der verschiedenen Anbieter wird empfohlen und
Versicherungsnehmer sollten sich klare Gedanken darüber machen, wie sie die
Rente später erhalten möchten und ob Hinterbliebene im Todesfall abgesichert
werden sollen.